Vera hat, wie viele andere auch, einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie endlich herausfand, an welchen Unverträglichkeiten sie leidet. Mittlerweile kann sie damit gut umgehen und hat viele Rezepte erarbeitet, die sie selbst gut verträgt.
Unter dem Namen Verasfreefrombakery gibt sie diese auf Instagram an die stets wachsende Community der Fructoseintoleranten weiter. Sie beschäftigt sich mit dem Thema “gesunde Lebensweise” und achtet auf die innere Ausgeglichenheit. Denn ihrer Meinung nach trägt dies auch zur besseren Verträglichkeit von Lebensmitteln bei.
Was war der Auslöser, dass Du begonnen hast, über Fructoseintoleranz zu bloggen?
Ich habe 2012 bzw. nach 1,5 Jahren Odyssee bei Ärzten unter anderem eine Fruktoseintoleranz diagnostiziert bekommen.
Weshalb machst Du Dir all diese Mühe? Was ist Deine Motivation?
Meine Hauptmotivation ist, dass ich es persönlich am schlimmsten finde, kaum süße Endprodukt kaufen zu können, welche bei Allergien verträglich sind (FU, LA und GL ) bei mir. Daher habe ich gleich nach meiner Diagnose angefangen, alles für mich selber zu backen. Daraus entstand meine Motivation zu zeigen, dass man trotz multipler Unverträglichkeiten super leckere süße Dinge essen kann.
Wie hoch ist der Aufwand pro Woche Deine Posts und Rezepte zu gestalten? Wieviel Zeit verbringst Du damit, alles zu gestalten, zu kochen und dann zu posten?
Ich versuch 2-3x pro Woche ein neuen Kontent zu posten. Im Durchschnitt brauche vom Entwickeln des Rezepts über das Probebacken mit Fotoshootings und dem online stellen des Rezeptes ca 5—6 Stunden für 1 neues Rezept plus Video.
Was isst Du am Liebsten?
Ich liebe alles um das Thema Pfannkuchen, Cheesecakes und kleine Süßigkeiten, welche schnell zu backen sind.
Was kochst/bäckst Du am Liebsten?
Ich koche am Liebsten einfach etwas leckeres was der Kühlschrank gerade hergibt. Am Liebsten backe ich Mini Gebäcke und Kuchen, die trotz Allergien verträglich sind und auch gut schmecken.
Was empfindest Du am fructosefreien/fructosearmen Kochen und Backen am Unangenehmsten?
Am mühsamsten, wenn man das so nennen mag, finde ich die Tatsache, dass sich die fruktosearmen Zucker Arten komplett anders verhalten als normaler, raffinierter Zucker. Aber auch da gilt mein Motto. Geht nicht gibts nicht.
Was machst Du, wenn Du etwas Unverträgliches gegessen hast?
Ich kenne meine Toleranzgrenze mittlerweile sehr gut und weiß, dass auch mein mentaler Zustand ( Stress etc.) einen großen Einfluss auf meine Verträglichkeit von Fruktose hat. Aber auch, dass ich zum Verzehr von viel Fruktose immer gute Fette mit dazu esse. Denn das hilft mir sehr.
Was hast Du immer bei Dir?
Ich habe immer etwas fruktose,- laktose, – und glutenfreies zum Naschen mit dabei. Kekse, Riegel, Nüsse ect
Was isst Du, wenn Du ausgehst? Bei welchen Speisen hast Du keine Angst vor unangenehmen Symptomen nach dem Verzehr?
Am wenigsten geht schief, wenn das Restaurant keine Fertigprodukte benutzt und der Küchenchef /Küchenchefin bereit ist, seine Gericht etwas umzuwandeln für mich. Grundsätzlich geht aber Fleisch oder Fisch mit Reis, Kartoffeln oder Salat als Beilage.
Was trinkst Du, wenn Du ausgehst – gibt es Drinks auf der Barkarte, die für FI-ler verträglich sind?
Ich trinke wenig Alkohol, falls doch, bestelle ich mir einen alkoholfreien Mochito und nehme mein Süßungsmittel mit in die Bar oder ich trinke einen guten Gin.
Wie gehen Deine Freunde & Familie mit deinen Intoleranzen und ALlergien um? Unterstützen sie Dich, oder fühlst Du Dich eher alleine gelassen?
Am Anfang haben alle viele Fragen gehabt und haben kaum etwas verstanden. Nun nach fast 9 Jahren haben alle Verständnis. Und zur Unterstützung habe ich eine Liste angefertigt mit Lebensmitteln welche ich vertrage. Diese habe ich in Kategorien eingeteilt, zur besseren Übersicht.
Fühlst Du Dich mit Deinen Bedürfnissen in Bezug auf Deine Ernährung verstanden?
Es fehlt schon das Fachwissen der Fachärzte (Gastroenterologie) ganz zu schweigen von den Hausärzten zum Thema Fruktoseintoleranz. Sie wissen zu wenig über die Ursache, Heilung bzw. Besserung und/oder die Folgen und Auswirkungen….
Welchen Rat würdest Du Jemandem mit frischer Diagnose auf den Weg mitgeben?
Geh aktiv auf dein Krankenkasse zu und fordere eine Ernährungsberatung, welche sich auf Lebensmittel Unverträglichkeiten spezialisiert hat (am besten schon mit deiner frischen Diagnose) und den Tipp, dass es viel Geduld und Fehlversuche benötigt, bis eine Besserung eintritt, sowie viel Zeit und Verständnis für sich selber und den Prozess seine eigene Unverträglichkeit/ Toleranz Grenze zu finden.
Kannst Du der Fructoseunverträglichkeit auch eine positive Seite abgewinnen?
Ja, dass ich nur noch Lebensmittel esse und verarbeite, welche ohne Zusätze sind und dass die Chance auf Altersdiabetes bei mir sehr gering sein wird.
Was war Dein größtes Fail beim Kochen und Backen von fructosearmen Rezepten?
Ich habe davon kein Bild, aber meine persönliche Herausforderung ist, dass ich gerne eigenen perfekten Hefeteig herstellen will, welcher fructosefrei, glutenfrei und laktosefrei ist.
Dein Lebensmotto?
Geht nicht gibts nicht……..versuchen bis es klappt.
Tägliches Selber-Kochen: wie organisierst Du Deinen Tag und die Vorbereitung Deiner Speisen? Hast Du Tipps für unsere MitleserInnen?
Ich muss mir immer mein Essen für die Pause selber mit nehmen, daher koche ich abends etwas für die nächsten 2 Mittage vor.
Was darf Deiner Meinung nach NICHT in einer fructosearmen Küche fehlen?
Ketchup, Maiszucker, Holunderblüten Sirup, Schokolade, Bonbons und Gummibärchen, Senf und frische oder gefrorene Kräuter, Heidelbeeren und Johannisbeeren, sowie Marmelade.
Liebe Vera, welches Rezept hast Du uns mitgebracht?
Ich habe ganz exclusiv eine Torte für FRUNIX gebacken und bin sicher, dass sie allen LeserInnen, die sie nachbacken, schmecken wird:
Veras Victoria-Sponge-Kuchen Kreation
Vera könnt Ihr über Instagram @verasfreefrombakery folgen
Liebe Vera – vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für uns genommen und uns Einblick in Dein fructosearmes Leben, sowie Deine Erfahrungen im umgang damit, gegeben hast.
Weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog!