Sorbitintoleranz
Informationen zum Thema Sorbitunverträglichkeit
Was ist eine Sorbitunverträglichkeit?
Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff und kommt in natürlicher Form in manchen Obst und Gemüsesorten vor. Sorbit gehört zur Kategorie der “Zuckeralkohole”. Es wird als Süßungs- und Feuchthaltemittel in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt.
Früher wurde Sorbit aus der Eberesche gewonnen. Heute wird Sorbit mithilfe von Enzymen aus Traubenzucker hergestellt.
Für die Verstoffwechslung wird kein Insulin benötigt, sodass Sorbit (oder andere Zuckeralkohole) häufig zum Süßen von Diabetikerprodukten verwendet wird. Bei einer Sorbitunverträglichkeit kann Sorbit nicht, oder nur in geringen Mengen vom Dünndarm aufgenommen werden. Sorbit gelangt daher in den Dickdarm, wo es von den Bakterien in Wasserstoff, CO2 und kurzkettige Fettsäuren abgebaut wird.
Welche Symptome können auftreten
Wenn Du Sorbit nicht verträgst, spürst Du die ersten Beschwerden in der Regel 30 Minuten bis 4 Stunden nach der Nahrungsaufnahme.
Sorbithaltige Lebensmittel, wie Marillen/Aprikosen, Kirschen und anderes Steinobst entziehen dem Körper Wasser, sodass Du leicht Durchfall davon bekommen kannst.
- Blähungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen mit Krämpfen
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Aufstossen
- Fettstühle
- Mundgeruch
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit & Abgeschlagenheit
H2-Atemtest Diagnose Sorbitintoleranz
Genauso, wie bei der Fructosemalabsorption wird auch die Sorbitunverträglichkeit mittels H2 Atemtest diagnostiziert.
Wie der H2 Atembtest abläuft und welche Vorbereitungen Du treffen solltest, erfährst Du in unserem Beitrag: H2-Atemtest.
Bezeichnungen für Sorbit
Der Zuckeraustauschstoff Sorbit verbirgt sich in der Zutatenliste
hinter der E-Nummer E 420.
Weitere sorbithältige E-Nummern: E 432, E 433, E434, E 435 und E 436.
Wenn Du Probleme mit der Aufnahme von Sorbit hast, solltest Du auch andere Zuckeralkohole wie: Xylit (Birkenzucker), Mannit, Isomaltit, Maltit, Erythrit und Laktit meiden.
Lebensmittel, die mehr, als 10% Sorbit enthalten müssen mit dem Satz “Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken” ausgelobt werden.
Auch “gesunde” Menschen können davon Beschwerden bekommen.
sorbithaltige Lebensmittel, die Du meiden solltest
Obst/Früchte
- Apfel
- Birne
- Brombeere
- Datteln
- Kirsche
- Marille (Aprikose)
- Nektarine
- Pflaume (Zwetschge)
- Pfirsich
- Sauerkirschen (Weichseln)
- Vogelbeeren (Eberesche)
- Weintrauben
- Rosinen & andere Trockenfrüchte
Gemüse
- Fenchel
- grüne Bohnen
- grüner Paprika
- Rosenkohl (Kohlsprossen)
- Weisskohl
Getränke
- Weißwein
- Rotwein
- Bier
- zuckerfreie Getränke/Diätgetränke
Außerdem
- abgepacktes Brot
- abgepackte Kuchen und Muffins
- Apfelessig
- Vorsicht bei panierten Fertigprodukten
- Wurst
- Marmelade aus sorbithaltigen Früchten
- Müsli mit Trockenfrüchten
Lebensmittel, die Du trotz Sorbitunverträglichkeit essen kannst
Solltest Du zusätzlich zur Sorbitintoleranz auch an einer Fructoseunverträglichkeit leiden, sind viele dieser angeführten Lebensmittel aufgrund des hohen Fructosegehaltes leider nicht für Dich verträglich. Unser Fructoserechner hilft Dir dabei, den Fructosegehalt, Glucosegehalt, sowie Sorbit/Zuckeralkoholgehalt Deines persönlichen Rezeptes zu berechnen.
Gemüse
- Artischocke
- Avocado
- Erbsen
- Grünkohl
- Karotte
- Kohlrabi
- Kürbis
- Kartoffel
- Mangold
- Pastinake
- Radieschen
- alle Salate
- Spargel
- Spinat
- Tomaten
- Zucchini
- Zwiebeln
- alle Kräuter
- Hülsenfrüchte
- alle Samen
Getreideprodukte
- alle Getreide sind sorbitfrei
- Brot vom Bäcker Deines Vertrauens
- selbstgemachtes Brot
- Nudeln
- Reis
Obst/Früchte
- Ananas
- Bananen
- Grapefruit
- Hagebutte
- Holunderbeeren
- Honigmelone
- Johannisbeeren (rot, schwarz)
- Kiwi
- Mandarine
- Mango
- Mirabellen
- Orangen
- Preiselbeeren
- Sanddorn
- Stachelbeeren
- Wassermelone
- Zitronen
Milchprodukte
- sind von Natur aus sorbitfrei, so sie keine sorbithaltigen Früchte enthalten (z.B. Fruchtjoghurt).
Fleischprodukte
- sind von Natur aus sorbitfrei, so sie unverarbeitet sind.
Therapie einer Sorbitintoleranz
Wenn das Ergebnis Deines H2-Atemtests vorliegt, solltest Du für mindestens 4 Wochen auf den Konsum von sorbithaltigen Produkten verzichten. In dieser Zeit, der Karenzphase, kann sich Dein Darm erholen und die Symptome werden nachlassen.
Sobald dies der Fall ist, kannst Du langsam versuchen, wieder leicht sorbithaltige Lebensmittel in Deinen Speiseplan zu integrieren. Achte dabei gut auf Dein Körpergefühl und teste die Mengen aus, die Du verträgst.
Es ist möglich, dass Deine Toleranzgrenze variiert – also von Tag zu Tag unterschiedlich ist. Dies hat zumeist mit der mentalen Verfassung zu tun: Stress & Sorgen können deine persönliche Verträglichkeit von Sorbit und/oder Fructose beeinflussen.
Ernährungstagebuch führen
Ein Ernährungstagebuch kann Dir dabei helfen, deine persönliche Toleranzgrenze zu finden. Hier trägst Du ein, wann Du welche Speisen gegessen hast, wie Du sie vertragen hast und ob bzw. wann welche Beschwerden aufgetreten sind.
Medikamente gegen die Sorbitintoleranz gibt es leider noch nicht.
Die Sorbitunverträglichkeit ist nur mittels Karenzzeit und anschließender sorbitarmer Ernährung in den Griff zu bekommen.
Fructosemalabsorption & Sorbitunverträglichkeit
Die Sorbitintoleranz kann alleine auftreten (man spricht von einer isolierten Sorbitintoleranz). Eine Fruchtzuckerunverträglichkeit ist aber meistens mit einer Sorbitintoleranz (und möglicherweise einer Laktoseintoleranz) gekoppelt. Im Falle einer Fructoseunverträglichkeit/Fructosemalabsorption solltest Du also auch sorbithaltige Speisen meiden, weil Sorbit die Aufnahme von Fructose blockiert und daher die Symptome verstärkt werden.
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