Adriana ist eigentlich Steuerfachangestellte und derzeit als Finanzbuchhalterin tätig. Sie lebt in einer Wohngemeinschaft mit ihrem Bruder und zwei Katzen namens Gismo und Buffy.
In Ihrer Freizeit betreibt sie ihren Blog “A.Kochraum”. In den letzten Jahren hat sie viele Erfahrungen gesammelt, wie sie im Alltag am besten mit ihrer Fructoseunverträglichkeit zurechtkommt. Ich durfte Adriana einige Fragen zum Thema Fructoseintoleranz und ihrem Leben als Bloggerin und Betroffene stellen. Ihre Erfahrungen teilt sie nicht nur in ihrem Blog, sondern auch hier. Sie möchte all Jenen helfen, die noch am Beginn ihrer fructosearmen Ernährung stehen und persönliche Tipps weitergeben.
Adriana hat uns auch ein spezielles Rezept “Knusper-Matcha-Plätzchen” zur Verfügung gestellt – dieses und alle Infos, wo Ihr Adrianas Blog & Kanäle findet, könnt Ihr im folgenden Beitrag lesen.
Wie bist Du zum fructosearmen Bloggen gekommen – was war der Auslöser? Was ist Deine Motivation?
Ich habe im März 2019 die Diagnose erhalten. Monate davor konnte ich gefühlt nichts essen und fühlte mich durchweg nur schlecht. Kein Arzt konnte mir erstmals helfen und schob es auf den Stress der zweiten Ausbildung (weil kurz davor die Prüfungen waren) und meinen vielen Nebenjobs. Im Endeffekt hatte ich eines Nachts solche Magenschmerzen, dass ich annahm innerlich zu verbluten. Auf den Hinweis eines Top Gastrologen eines Freundes, bin ich zu genanntem Arzt gegangen. Dort wurde dann erstmals ein Laktose- und Fructose Atemtests gemacht. Und da fing alles an. Eindeutigen Diagnose: Fructoseunverträglichkeit. Und somit startete ich im April 2019 meinen Foodblog. Da ich damals kaum Infos darüber fand und meine Ernährung komplett auf den Kopf stellte, musste ich Essen und Kochen neu erlernen.
Warum tust Du Dir diese Arbeit an?
Wieso ich mir das weiterhin noch antue? Ja, es ist zwischen 40 Stunden im Büro, Freizeit und persönlicher Weiterenticklung ein Balanceakt. Aber da ich nach und nach mehr Menschen mit dieser Einschränkung inspiriere und zeige was ich schönes zaubere bin ich mehr als Motiviert diesen Blog weiterhin zu führen und meine Erfahrungen teilen darf. Sogar Menschen die keine Unverträglichkeit haben, spricht mein Blog, bei mir ist für jeden etwas dabei! Ich lernte zu Anfang viele Firmen mit Prdoukten kennen, die ich davor nicht kannte. Ohne das Online Vernetzen wäre ich nie darauf gestoßen, das es so viele Alternativen gibt. Und ja. zum Glück habe ich unter anderem den Frunix Maiszucker entdeckt. Den Backen mit Traubenzucker hat bei mir nie geklappt und ist mir ständig verbrannt, zumal es mir nicht schmeckte. Ich bin für jedes einzelne Produkt das es in fructosefreier/armer Form gibt. SO DANKBAR. Und was mich motiviert? Ich bin von Natur aus ein sehr ehrgeiziger Mensch, ich möchte am liebsten die ganze Welt sensibilisieren und auf dieses Thema aufmerksam machen, mit meinen Beiträgen gebe ich meinen Anteil dazu bei. Und was mich noch motiviert, die Nachrichten die mich von meinen Followern erreichen, wenn ich Sie Happy gemacht habe durch meine Rezepte oder der Inspiration/Tipps die ich teile. Die Nachrichten von Mütter sind ganz herzerwärmend, wenn Sie betroffene Kinder haben und Sie sehr Happy sind mit Naschereien die sie leicht nachmachen können.
Wieviel Zeit verbringst Du pro Woche in etwa damit, Deine Posts zu gestalten und Infos zusammenzutragen, zu Kochen und zu Backen?
In der Woche verbinge ich locker 10 Stunden mit kochen und backen. Wenn ein Rezept schiefgeht, kann sich die Zeit schonmal verdoppeln. Im Schnitt 15-25 Stunden, mit allem. Dazu gehört eben auch, das Rezept zubereiten, optimieren, nochmals veruschen, zubereiten, fotografieren, abfilmen, zuschneiden, bearbeiten, formatieren, Rezepte gestalten und schreiben, auf verschiedenen Plattformen posten, Posts planen, Saissons planen und und und. Man hat sehr viel zutun damit. Das bekommt aber meist keiner mit, das Endprodukt: der Post, oder das Video sind schlussendlich zu sehen. Man darf auch die Interaktion mit den Nutzern nicht vergessen, Täglich bin ich 30-60 Minuten online und beantworte Nachrichten auf verschiedenen Plattformen. PS: Im Winter zur Plätzchensaison bin ich mindestens 5 Nächte am Backen. Darauf freue ich mich jedes Jahr!
Was isst Du am Liebsten?
Ich mag wirklich so viel. Aber Spaghetti Carbonara ist mein Favorit (mittlerweile ohne Sahne!) und süß mag ich am liebsten Zimtschnecken und Brownies.
Was kochst/bäckst Du am Liebsten?
Pasta, Pizza und Burger, Zimtschneckchen, Brownies, Muffins, Kekse und selbstgemachte Eiscreme
Was machst Du, wenn Du etwas Falsches/Unverträgliches gegessen hast?
Dann brauche ich Ruhe, mein warmes Kirschkernkissen viel Wassser und etwas Bauchyoga beziehungsweise Bauchmassagen. Und in der Nähe sollte einer Toilette sein.
Was hast Du immer bei Dir?
Meine Frunix Hustenzuckerl, Meine Schüssler D3 und einen Teebeutel.
Was empfindest Du am fructosefreien/fructosearmen Kochen und Backen am Umständlichsten/Mühsamsten/Lästigsten?
Eine neue Herausforderung ist immer wieder, vor allem, bei Rezepten die herkömmlich geschrieben worden sind, umzurechnen, damit das Verhältnis stimmig ist und gelingt. Ich hab ein Rezeptbuch von meiner Oma, da sind wirklich gelingsichere Rezepte drin. Aber 1. ist das zu süß (Vor 60 Jahren hat man einfach noch viel Zucker verwendet) und 2. Verwende ich weniger, in meinem Fall, eine frcutosefreie Alternative – da muss das Mehl, Butter etc. umgerechnet werden. Und das kann manchmal zur Mathematik-, und Chemiestunde werden. Denn wenn zu wenig Zucker darin ist, kann der Kuchen unter Umständen einfach nichts werden weil keine homogene Masse entsteht. Und ich mag auch gerne mal neue Herausforderungen, wie Marshmallows fructosefrei zuzubereiten. Nach dem Motto, wenn das mit Zucker geht, dann auch mit Frunix Maiszucker. Ohne den geht halt einfach nichts mehr. Ich will einfach auf nichts Verzichten, bloß weil meinem Glut 5 aufeinmal einfällt auszufallen.Was isst Du, wenn Du ausgehst? Bei welchen Speisen geht Deiner Meinung nach am Wenigsten schief?
Ich gehe gerne beim Italiener essen, dort bestelle ich meistens Spaghetti Carbonara oder Pizza Bianca. Weizen in geringer Form geht sehr gut. Oder die gute alte Deutsche Küche. Schnitzel, Pommes und Spätzle gehen meistens auch gut.Was trinkst Du, wenn Du ausgehst – gibt es Drinks auf der Barkarte, die für FI-ler verträglich sind?
WENN ich Alkohol trinke dann nur noch Gin auf Eis oder als Gin Fritz (ohne Zuckersirup bestellt), Wasser und Tee geht immer.Wie gehen Deine Freunde/Familie mit deinen Unverträglichkeiten um? Erfährst Du Akzeptanz, Unterstützung, oder eher Ignoranz?
Ignoriert wird es nicht, aber nachvollziehbar ist es sehr schwer, wenn man nicht betroffen ist. Zumal die FI ein so riesen Thema ist, bei dem man nie auslernt. Aber die meisten wissen mittlerweile bescheid und versuchen zu untersützen, wo es geht.
Was fehlt Dir im Umgang zwischen „Normalessern“ und Fructoseintoleranten – oder fühlst Du Dich mit Deinen Bedürfnissen in Bezug auf Deine Ernährung verstanden?
Nein, es fehlen viele Produkte im Handel, die meisten kenne eine Fi gar nicht, und Personal in Restaurant hören sowas auch meist zum ersten Mal. Und um Produkte zu finden, müssen wir zu lange suchen!
Welchen Rat würdest Du einem „frischen FI-ler“ auf den Weg mitgeben?
Eine richtige Karenz von 2-3 Wochen um die aktuellen Beschwerden zu lindern und viiiiel Geduld. Ebenso, sich eventuell 2-3 Bezugspersonen zu suchen die es bereits eine Weile haben. Und nicht alles glauben, was andere sagen oder im Internet steht. Sowieso alles mit dem Hintergund lesen/hören “ES IST IHRE ERFAHRUNG DAMIT”. Jeder Mensch mit dieser oder einer anderer Unverträglichekit regiert und verträgt Lebensmittel unterschiedlich.
Verrätst Du uns Dein Lebensmitotto?
Ich hab sehr viele Mottos. Aber eins ist und bleibt das 1. Hör auf dein Bauchgefühl.
Gibt es eine positive Seite von FI?
Ohja, ich kann Nein sagen, mir zuliebe. Und ich befasse mich viel mehr mit guter Ernährung und lebe gar zuckerfrei. Also was sind das bitte für tolle Fakten?
Dein größtes Fail beim Kochen und Backen von fructosearmen Rezepten?
Mehlexplosionen, Schokolade in der Mikrowelle verbrannt, Kuchen der eingefallen ist. Auch sowas passiert mir. Ein Foto habe ich leider nicht. Ich werde aber beim nächsten mal daran denken. Ahja! Ich erinnere mich auch noch an einen KAKAOBODEN. Der Kakao der auf dem Küchenboden verteilt war… Das war eine Sauerrei.Tägliches Selber-Kochen: wie organisierst Du Deinen Tag und die Vorbereitung Deiner Speisen? Hast Du Tipps?
Das ist wirklich viel Arbeit. Manchmal koche ich ein Gericht für 2-3 Tage, dann ist es halt so, dass ich das gleich esse im Büro. Mal gibts eben einen Salat dazu oder Pfannenbrot. Je nach Gericht. Ich mache gerne Auflauf, Reisgerichte oder Wraps für die Arbeit. Tipps…Ich glaube man sollte es im Vorfeld planen. Darin bin ich aber auch noch kein Profi, ich suche noch die geegnete Methode um solche Tagesaktivitäten zu planen. Hat jemand eine Empfehlung? Anmerkung: An alle LeserInnen – Adriana freut sich auf Rückmeldungen!Gibt es Speisen, die Du auf Vorrat zubereitest? Welche?
Granola, muss ich immer Vorrätig haben. Sonst werde ich nervös. 🙂 Am liebsten das mit Macadamia Nüssen, Tonka Bohne und Honix.Was darf Deiner Meinung nach NICHT in einer FI-Küche fehlen?
Gutes Salz, Kräuter, Parmesan, Butter und Dinkelnudeln. Ebenso Zimt, Vanille, Tonka Bohne und Frunix Maiszucker.Adriana´s Rezept: Knusper-Matcha-Plätzchen
Hier gelangt Ihr zu Adrianas Rezept “Knusper-Matcha-Plätzchen“.
(Das Rezept wird erst innerhalb dieser Woche freigeschalten)
Adriana ist besonders aktiv, sie kocht und bäckt viel und kreiert großartige Rezepte für Menschen mit Fructoseunverträglichkeit. Mit ihrem Engegement betreut Sie gleich mehrere Kanäle gleichzeitig, über die Ihr ihren Beiträgen, Posts, Stories und Videos folgen könnt:
Ihre eigene Website: www.akochraum.de (derzeit noch in Gestaltung, aber bald fertig)
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Danke, Adriana für dieses Interview, Dein Engagement, sowie professionelle Umsetzung – es hat großen Spaß gemacht mit Dir zu arbeiten!